Amtsgericht Donaueschingen unter neuer Leitung

Seit 8. April 2025 leitet Ira Fink (39) das Amtsgericht Donaueschingen. Sie wurde am 15. Juli 2025 feierlich in ihr neues Amt als Direktorin des Amtsgerichts Donaueschingen eingeführt. Frau Fink folgt auf Birgit Reerink (54), die seit Dezember 2024 wieder am Amtsgericht Konstanz tätig ist und bis zur Nachbesetzung der Direktorenstelle die Geschäfte in Donaueschingen noch mit einem Teil ihrer Arbeitskraft weitergeführt hat. Frau Fink war zuvor Strafrichterin am Amtsgericht Villingen-Schwenningen und ist in der Region beheimatet.

Baden-Württembergs Justizministerin Marion Gentges (CDU) ernannte die seit 2013 im Justizdienst tätige Richterin zur Direktorin des Amtsgerichts Donaueschingen. „Sie bringen nicht nur viel Erfahrung als Richterin mit, sondern haben darüber hinaus immer ein gutes Händchen im Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewiesen,“ lobte Landgerichtspräsident Christoph Reichert die neue Direktorin bei der Urkundenübergabe. „Das Amtsgericht kann sich auf eine engagierte, vielseitige und den Menschen zugewandte Chefin freuen,“ fügte er hinzu. Ira Fink begann ihre Laufbahn nach dem Jurastudium und dem Referendariat in Konstanz als Straf- und Jugendrichterin beim Amtsgericht Konstanz. Ihre nächste Station war die Staatsanwaltschaft Konstanz, bis sie 2016 an das Amtsgericht Villingen-Schwenningen wechselte, wo sie zunächst als Zivilrichterin tätig war. 2017 wurde sie dort zur Richterin auf Lebenszeit ernannt.  Sie hat neben dem Zivilrecht auch im Familienrecht und zuletzt wieder im Strafrecht gearbeitet.

Bereits im April 2025 wurde die in der Region beheimatete Ira Fink durch Justizministerin Marion Gentges (CDU) zur Direktorin des Amtsgerichts Donaueschingen ernannt. Im Beisein zahlreicher Gäste aus Politik, Justiz und Verwaltung, darunter die Landtagsabgeordneten Guido Wolf (CDU) und Nikolai Reith (FDP), fand im Sitzungssaal des Amtsgerichts Donaueschingen die feierliche Amtseinführung statt.

In seiner Laudatio schilderte Landgerichtspräsident Christoph Reichert den beeindruckenden Lebensweg der neuen Direktorin. Die aus Niedersachsen stammende Juristin zog es schon zum Jurastudium in den Südwesten an die Uni Konstanz. In der Stadt am Bodensee absolvierte sie auch ihr Referendariat, bevor sie im Jahr 2013 in den höheren Justizdienst eintrat. Nach Stationen beim Amtsgericht und der Staatsanwaltschaft Konstanz wurde sie im Jahr 2017 zur Richterin auf Lebenszeit beim Amtsgericht Villingen-Schwenningen ernannt. Nach einer kurzen Familienphase kehrte sie 2019 an das gleiche Amtsgericht zurück und war seither überwiegend als Strafrichterin tätig. Durch ihre zügige und effiziente Arbeitsweise, ihre strafrechtliche Expertise und ihren einfühlsamen Umgang mit den Menschen vor Gericht habe sich die Richterin einen guten Ruf innerhalb und außerhalb des Gerichts erworben. „Ich bin sicher“, sagte der Landgerichtspräsident in seiner Rede zu der neuen Amtsgerichtsdirektorin, „dass Sie diese Aufgabe mit der Ihnen eigenen Tatkraft, der Entschlussfreude, der positiven und lösungsorientierten Grundeinstellung und Ihren ausgezeichneten Führungseigenschaften in hervorragender Weise meistern werden.“

Neben der persönlichen Würdigung der neuen Amtsinhaberin und großem Lob für die frühere Direktorin Birgit Reerink betonte Reichert auch die zentrale Rolle der kleinen Amtsgerichte für die Bürgerinnen und Bürger. Das Amtsgericht sei – außer dem Rathaus – oft die letzte staatliche Institution vor Ort. Gerade in Betreuungs- und Nachlassverfahren sei die Bürgernähe besonders wichtig.

Bürgermeister Severin Graf hieß die neue Direktorin in der Donauquellstadt herzlich willkommen und bot ihr an, die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Gericht und Stadt weiter fortzusetzen.

Die Vorsitzende des örtlichen Anwaltsvereins, Rechtsanwältin Beatrice Hesselbach, erinnerte daran, dass der Rechtsstaat vielerorts unter Druck stehe und dass in der Bevölkerung mancherorts das Vertrauen in die Justiz zu bröckeln beginne. In solchen herausfordernden Zeiten sei ein Gericht wie das Amtsgericht Donaueschingen, in dem nicht nur Urteile gesprochen würden, sondern mit Menschlichkeit, Herzblut und Freude gearbeitet werde, umso wichtiger, da dies die Demokratie und den Rechtsstaat stärke.

In ihrer Rede dankte Ira Fink ihrer Vorgängerin Birgit Reerink ausdrücklich dafür, dass diese das Haus mit Umsicht, Fachkenntnis und Menschlichkeit geleitet habe und dadurch ein funktionierendes Amtsgericht übergeben habe. Mit ihr an der Spitze solle dieser Weg fortgesetzt werden, um vor Ort das Vertrauen der Bürger in die Justiz zu festigen.

Ira Fink folgt auf Birgit Reerink, die seit fast acht Jahren das Amtsgericht Donaueschingen erfolgreich geleitet hat und bereits seit Mitte Dezember des vergangenen Jahres als weitere aufsichtsführende Richterin beim Amtsgericht Konstanz tätig ist. Seit ihrem Wechsel ins heimatliche Konstanz hat Birgit Reerink mit 20 Prozent ihrer Arbeitskraft noch die Leitung des Amtsgerichts Donaueschingen fortgeführt, bis nunmehr die Stelle neu besetzt werden konnte. „Birgit Reerink hat das Amtsgericht Donaueschingen mit Herzblut und großem Engagement geleitet und auch durch die schwierige Corona-Zeit sicher geführt,“ dankte der Landgerichtspräsident der scheidenden Direktorin. Birgit Reerink begann ihre Justizlaufbahn im Jahr 2000 beim Amtsgericht Donaueschingen und absolvierte Stationen beim Landgericht, bei der Staatsanwaltschaft und beim Amtsgericht Konstanz. Im Jahr 2015 war sie darüber hinaus an einen Freiburger Familiensenat des Oberlandesgerichts Karlsruhe abgeordnet, wo sie ihre familienrechtliche Expertise weiter vertieft und ausgebaut hat. Am Amtsgericht Konstanz ist Birgit Reerink als Familien- und Betreuungsrichterin tätig

Das Amtsgericht Donaueschingen ist zuständig für die Gemeinden Blumberg, Bräunlingen, Donaueschingen, Hüfingen, Furtwangen, Gütenbach und Vöhrenbach. Es erbringt damit insgesamt für rund 60.000 Einwohner Rechtsdienstleistungen. Es ist Teil des Landgerichtsbezirks Konstanz und des Oberlandesgerichtsbezirks Karlsruhe. Am Amtsgericht Donaueschingen arbeiten 27 Personen, davon 4 Richter. Die Direktorin ist Dienstvorgesetzte aller Bediensteten des Amtsgerichts mit Ausnahme der Richterinnen und Richter. Über die Richter führt der Landgerichtspräsident die Dienstaufsicht.